Fertigprodukte bestechen weiterhin durch zu hohe Mengen an Fett, Zucker und Salz, was die angestrebten Ziele der „Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie“ (NRI) für eine ausgewogene Ernährung bis 2025 infrage stellt. Laut eines aktuellen Zwischenberichts des Bundesernährungsministeriums haben die bisherigen Bemühungen der Lebensmittelwirtschaft, den Einsatz dieser Inhaltsstoffe zu reduzieren, nicht ausgereicht, um die gesundheitlichen Ziele zu erreichen.
Die NRI, die im Dezember 2018 gestartet wurde, verlangt von der Lebensmittelindustrie eine deutliche Reduzierung von Zucker, Salz und Fett bis 2025, um eine ausgewogene Ernährung zu fördern und ernährungsbedingten Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegenzuwirken. Obwohl in einigen Produktgruppen seitdem Reduzierungen der genannten Inhaltsstoffe erreicht wurden, haben die Bemühungen der Industrie in letzter Zeit nachgelassen oder sind ganz zum Stillstand gekommen.
Insbesondere bei Milchprodukten wie Joghurts und Quarkspeisen, die hauptsächlich für Kinder bestimmt sind, ist eine Reduzierung des Zuckergehalts, um bis zu 19 % seit 2016 zu verzeichnen. Dennoch liegt der Zuckergehalt mit rund 11,5 Gramm pro 100 Gramm immer noch über den von der WHO empfohlenen Werten. Die Geschwindigkeit, mit der die Hersteller die Zuckergehalte in ihren Produkten herabsetzen, hat sich eindeutig verlangsamt.
Der aktuell veröffentlichte Zwischenbericht ist der zweite seit dem Jahr 2020. Ein weiteres Produktmonitoring für Erfrischungsgetränke, Fleischersatzprodukte sowie Feingebäck und Soßen ist für den Herbst geplant, gefolgt von. Frühstückscerealien, Brot und Wurstwaren im Herbst 2025. Ein abschließender Bericht zur NRI wird 2026 erwartet.
Das Bundesernährungsministerium betont, dass die bisherigen Anstrengungen nicht ausreichen. Das Ministerium hat daher das Max-Rubner-Institut in Karlsruhe beauftragt, gemeinsam mit Unternehmen und Interessengruppen der Lebensmittelindustrie neue wissenschaftlich fundierte Herangehensweisen und Ziele zu entwickeln, die als eine realistische Basis für Forderungen gegenüber der Industrie dienen sollen.
Viele verarbeitete Lebensmittel enthalten weiter zu viel Zucker, Fette oder Salz
Pressemitteilung
4/2024